Berghain und Berlin

Stadt, Kultur, buntes Leben - selbstverständlich sind das positive Reizwörter für kreative Menschen. Ein Besuch DER Hauptstadt erscheint bereits deshalb immer lohnenswert. Wenn man dort noch einem in Freundschaft zugewandte liebe Menschen  treffen kann, fährt man los, so schnell es geht, voller Vorfreude.

Berauscht von dem Gefühl, in dieser Stadt stets Neues sehen zu können, öffnet man sich begeistert selbst den kleinsten Erlebnissen, wie z.B. guten Brötchen direkt um die Ecke der Unterkunft, Fahrkartenautomat für den Nahverkehr gefunden und verstanden, problemlos quer durch die Stadt mit der U-Bahn gefahren und das Ziel erreicht, ...

On Top folgen die großen Ereignisse. Dazu gehört auch noch 2021 der Besuch von Studio Berlin im Berghain, obwohl die Hipster das schon 2020 abgehakt haben. Egal. Einmal Europas größten Technoclub von innen sehen wäre für mich auch ohne Kunst interessant. Aber sie fügt sich gut ein, die Kunst, vor allem, wenn sie wie die großformatigen Fotoarbeiten von Wolfgang Tillmans für den Präsentationsort konzipiert sind. Fotografieren bleibt verboten, die Fotolinsen am Handy werden neonorange (was sonst) abgeklebt und die marode, monumentale Architektur des ehemaligen Heizkraftwerkes wirkt auf mich Ruhrgebietsmensch anheimelnd. Befremdlich wirken nur die über hundert, auf Einlass wartenden, jungen  Menschen vor der Tür, alle wie uniformiert blaß und schwarz gekleidet. Kommen wohl nicht aus Berlin.

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