Es jährt sich der Stillstand in Coronazeiten. Auf meinem iPad gibt es noch die farbigen Bänder, von mir seit März 2020 eingetragen, mit den Titeln "Mundschutzpflicht, Gym fällt aus, Corona Daheim, Schulen geschlossen".
Zum Sommer hin sind ein paar Bänder gelöscht. Dafür gibt es Eintragungen zu Treffen mit Freunden, mit Verwandten, Museumsbesuchen, Ausstellungen, sogar Restaurantreservierungen und eine erste Reise Ende Juni. Die grundlegende Hoffnung auf eine deutliche Eindämmung der Pandemie zeigt mein Kalender bis Ende Oktober. Und dann gibt es sie wieder, ab November 2020, die farbigen Bänder, mit neuen Titeln wie zum Beispiel "harter Lockdown". Die Treffen, die Besuche fehlen. Sichtbar für seine Lieben wird man über Skype, Zoom, Jitsi, FaceTime. Interessante Erfahrungen, digitaler Lernzuwachs, doch die persönlichen Kontakte vermisse nicht nur ich schmerzlich. Werden wir uns je wieder ungezwungen in den Arm nehmen? Voller Freude ob des Wiedersehens kräftig drücken? Oder wird uns die Pandemiebesorgnis anhaltend - wie ein böser Geist - begleiten und uns von unseren Mitmenschen trennen?
Die Abbildung zeigt die Skulptur "Geist" aus Wawaholz, farbig gefasst von Stephan Balkenhol aus dem Jahr 2019. Ein kleines Zeitfenster von wenigen Wochen erlaubte im März den Besuch der Ausstellung "Stephan Balkenhol" im Lehmbruckmuseum.
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